Franz Wanger (1880–1945, Bildhauer, Brunnen und Denkmäler)
Platzpromenade, Platzspitz
Woher er kommt, und was er hier macht, ist ein Rätsel. Auch in feudaleren Herrschaftszeiten befand sich hier weder Jagdgebiet noch Park mit Wildbestand; metallene Erinnerung kann er nicht sein. Und doch: Im übertragenen Sinn waren sie schon lange da, die Hirsche auf dem Platz. Auf dem Schiessplatz, an Schützenfesten, an Jahrmärkten, auf der Promenade stolzierend und buhlend. Vielleicht sollte er diese männliche Pracht zurückholen auf den Spitz, als der Park, als gesellschaftlicher Laufsteg in Vergessenheit geraten und durch den Bahnhofsbau abgeschnitten von der Stadt, sich in eine stille grüne Oase verwandelte, geschätzt von Müttern, Kindern und versteckten Liebespaaren. Doch den Blick über sein Revier verlor er, als sein Brunnen entfernt, die Limmat ausgeräumt und der Spitz angehoben wurde. Seither ist sein Platz unter Eiben; filigran, schmal, fast schmächtig steht er da, und ist doch ein Zehnender, auf Augenhöhe mit den Besuchern, ikonisch, stolz und aufmerksam.
Sozusagen in Vergessenheit geraten ist sein Erschaffer, Franz Wanger: Die Literatur zu seinem Werk ist spärlich, Wikipedia ignoriert ihn. Am ehesten wird er erinnert für sein Schweizerpsalm-Denkmal am Zürichhorn, als Vater des Bildhauers Armin Wanger und als Lehrmeister von Otto Charles Bänninger.
Künstlerische Intervention von Christoph Schreiber:
Franz Wanger (1880–1945, Bildhauer, Brunnen und Denkmäler)
Platzpromenade, Platzspitz
Woher er kommt, und was er hier macht, ist ein Rätsel. Auch in feudaleren Herrschaftszeiten befand sich hier weder Jagdgebiet noch Park mit Wildbestand; metallene Erinnerung kann er nicht sein. Und doch: Im übertragenen Sinn waren sie schon lange da, die Hirsche auf dem Platz. Auf dem Schiessplatz, an Schützenfesten, an Jahrmärkten, auf der Promenade stolzierend und buhlend. Vielleicht sollte er diese männliche Pracht zurückholen auf den Spitz, als der Park, als gesellschaftlicher Laufsteg in Vergessenheit geraten und durch den Bahnhofsbau abgeschnitten von der Stadt, sich in eine stille grüne Oase verwandelte, geschätzt von Müttern, Kindern und versteckten Liebespaaren. Doch den Blick über sein Revier verlor er, als sein Brunnen entfernt, die Limmat ausgeräumt und der Spitz angehoben wurde. Seither ist sein Platz unter Eiben; filigran, schmal, fast schmächtig steht er da, und ist doch ein Zehnender, auf Augenhöhe mit den Besuchern, ikonisch, stolz und aufmerksam.
Sozusagen in Vergessenheit geraten ist sein Erschaffer, Franz Wanger: Die Literatur zu seinem Werk ist spärlich, Wikipedia ignoriert ihn. Am ehesten wird er erinnert für sein Schweizerpsalm-Denkmal am Zürichhorn, als Vater des Bildhauers Armin Wanger und als Lehrmeister von Otto Charles Bänninger.
Künstlerische Intervention von Christoph Schreiber:
Fotografien von Roland Schmidt und Christoph Schreiber